Inside BADEN IN BLUT: Interview Teil 1
Vor 15 Jahren wurde aus einer Schnapsidee und einer Möglichkeit ein kleines aber feines Festival: Das BADEN IN BLUT Open Air ging im Jahre des Antichristen 2005 in seine erste Runde. Nach 15 Jahren ist das BiB nun nicht mehr ganz so klein wie damals. Der Ursprungsgedanke -„ VON FANS FÜR FANS “ – nach 15 Jahren aber genauso aktuell wie damals!
Das Festival wird nach-wie-vor 100% ehrenamtlich von uns organisiert. Warum tuen wir uns das an?
Bisher gab es sehr wenige Einblicke hinter die Kulissen und die Leute hinter dem BiB. Das möchte ich gerne ändern und euch hier mit einem ungekürzten Interview, welches ich für die Weiler Zeitung im letzten Jahr gegeben habe, etwas Einblick geben.
Dann war die Mühe nicht umsonst
Das etwas gekürzte Original des Interviews ist am 16.07.2018 in der Weiler Zeitung
erschienen.
Hier der erste Teil des Interviews. Die Fragen sind 1:1 übernommen vom Redakteur der Weiler Zeitung Marco Fraune. Die Antworten stammen unverändert aus meiner Feder, welche ich dem Redakteur geschickt habe. Los geht’s!
Ihr Verein Metal Maniacs Markgräflerland .e.V. als Organisator will sich vom „alltäglichen Kommerz-Festivalbrei“ abheben. Was ist denn so schlecht an den anderen Festivals? Und was ist gut an „Baden in Blut“?
Wir möchten ein Festival schaffen, auf dem wir selbst begeisterte Besucher wären!
„Schlecht“ möchte ich andere Festivals nicht nennen.
Das Baden in Blut Festival wird 100% ehrenamtlich organisiert. Alle im Verein leisten die Organisationsarbeit in ihrer Freizeit – aus Überzeugung und Motivation, unseren Besuchern und auch den Bands einen möglichst einmaligen Tag zu bescheren. Aus Überzeugung der Sache wegen.
Die „großen“ Festivals unterliegen einem enormen Kostendruck. Speziell nach den explodierenden Gagen in den letzten Jahren aufgrund immer weiter zurückgehender CD-Verkäufe. Letztlich sind es Wirtschaftsunternehmen, die natürlich ihre Profite Jahr um Jahr erhöhen und wachsen möchten.
Auch wir müssen wirtschaften, um ein Finanzpolster für Wetterkapriolen oder andere schwer zu beeinflussende Ereignisse auf der Vereinskasse vorrätig zu haben.
Natürlich freuen auch wir uns darüber, wenn am Ende nach einem super Festival etwas hängen bleibt und wir im Verein damit investieren können. Das ist aber nicht unsere erste Priorität.
Da wir nicht gewinnmaximierend arbeiten müssen, können wir beispielsweise in eine bessere Lichtanlage und Bühne investieren – um die Bands entsprechend in Szene zu setzen und unseren Besuchern einen Mehrwert zu generieren.
Wir müssen auch keine 5 Euro für ein Bier oder Wasser verlangen – sondern können die Preise besucherfreundlich gestalten.
Kurzum: Wir möchten ein Festival schaffen, auf dem wir selbst begeisterte Besucher wären!
Das hat oberste Priorität und beinhaltet unzählige Aspekte: Von fließend Wasser und Seife bei den Toiletten über frisch gezapftes, kaltes Bier mit entsprechender Auswahl, über lauschige Biergartenatmosphäre hin zu super in Szene gesetzte Bands.
Iced Earth dürfte auch nicht so sonderlich mit der Heavy-Metal-Musik vertrauten Mitbürgern ein Begriff sein.Bedarf es eines solchen Zugpferdes, damit sich das Festivalgelände mit Besuchern füllt?
Anmerkung: Iced Earth waren 2018 BiB Headliner.
Wir legen Wert auf Bands, die im Verein beliebt sind – die uns größtenteils wiederspiegeln.
ICED EARTH sind im Sommer auf Europatournee und da wir inzwischen gut vernetzt sind, konnten wir die Band auch für das Baden in Blut Festival verpflichten. Auf diese Weise ist es möglich, eine etwas größere Band mal exklusiv in Südwestdeutschland spielen zu lassen, ähnlich wie 2015 mit dem Auftritt von SEPULTURA.
Für uns als Verein ist das auf jeden Fall ein riesen Coup und ich persönlich hätte vor einigen Jahren nicht zu träumen gewagt, dass Bands mit solchen Namen mal die Baden In Blut Bühne rocken werden. Helden unserer Jugend auf dem eigenen Festival! Großartig. Das erfüllt uns schon mit Stolz.
Vor zwei Jahren war Enslaved aus Norwegen noch Headliner. Eine Band die viele, eingefleischte Fans besitzt aber vergleichsweise klein ist. Auch da konnten wir ausverkaufen.
Große Namen helfen natürlich – aber inzwischen haben auch wir eine kleine aber feine Fanbasis auf die man zählen kann.
Wir legen Wert auf Bands, die im Verein beliebt sind – die uns größtenteils wiederspiegeln.
Iron Maiden hat erst vor kurzem in Freiburg die Bühne gerockt. Ist solch ein Zugpferd als Headliner in Weil am Rhein irgendwann denkbar? Die Weiler Metal-Band „Destruction“ dürfte sicher auch noch eine Option darstellen, oder?
Nein. Iron Maiden sind Welten von dem entfernt von dem, was wir heute stemmen. Ich schätze die Produktion in der LGS für uns als schlicht nicht realisierbar ein. Von den Gagen die solche Bands schätzungsweise aufrufen, träumen wir nicht einmal.
Das sind ganz andere Hausnummern. Und das ist auch gut so – wir müssten auf jeden Fall viele unserer Prinzipien aufgeben.
Destruction allerdings haben schon zwei Mal auf dem Baden in Blut die Bühne gestürmt: 2008 und 2014. Wir kennen Marcel „Schmier“ Schirmer auch persönlich.
Er mischt sich gerne auch mal unter die Besucher, sofern er nicht mit Destruction unterwegs ist.
Die Metal-Familie hält zusammen
Apropos Grenzen: Für Ihren Verein ist die Organisation und Umsetzung des Festivals schon mehr als ein Hobby. Was bedeutet das konkret?
Das bedeutet, dass die Organisation und vor allem die Verantwortung inzwischen weit über das hinausgeht, was man sich gemeinhin als Hobby vorstellt.
Es ist auch viel „Arbeit“. Also Arbeit in dem Sinne, dass wir uns um viele Dinge und Auflagen kümmern müssen, die zu einem Vorhaben dieser Größe gehören. Ich habe bisher noch niemanden getroffen, dessen Hobby es war gewisse Auflagen zu erfüllen. Bisweilen ist die Organisation einer Veranstaltung dieser Größe auch einfach Arbeit nach Feierabend – selbst dann, wenn man lieber auf der Couch liegen möchte.
Mehr als 70 Helfer werden im Einsatz sein. Auf welche Bereiche entfällt der größte personelle Einsatz – und warum?
Anmerkung: Inzwischen sind es eher 100 freiwillige Helfer.
Wir betreiben alle Getränkestände selbst.
Der größte personelle Aufwand liegt in der Betreuung der Stände. Diese sind alle mit ehrenamtlichen Helfern unter Leitung von Vereinsmitgliedern besetzt.
Natürlich ist der Aufbau des Geländes mit allen Ständen und der Technik ein dreitägiger Kraftakt mit vielen Helfern.
Was ist denn Ihr persönlicher Antrieb, zahllose Stunden in das Festival zu investieren?
Die Antwort darauf, findet ihr im nächsten Teil des Interviews …
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